Falta algo en el aire, sagte meine aus Havanna stammende Ex-Frau, als ich sie fragte, wie sie die Schweiz charakterisieren würde.
Was ein Land ausmacht, liegt in der Luft. Man spürt es, wenn man auch nicht wirklich zu sagen wüsste, was einen sich im einen Land leicht, im andern jedoch bedrückt fühlen lässt. Nicht dauernd natürlich, doch von der Tendenz her.
Bin ich in Frankreich erfüllt mich regelmässig une certaine légèreté, in der Schweiz hingegen nicht. Weshalb dem so ist, kümmert mich nicht. Die Zeit, als ich meinte, man müsse den Sachen auf den Grund gehen, liegt hinter mir. Zudem: Erklärungen helfen meist nicht, auch wenn sie uns gelegentlich für kurze Zeit etwas beruhigen.
Was mich leitet, so scheint mir, sind die vibes, die Schwingungen, nicht nur die in der Luft, auch die des Körpers, etwa beim Stehen, Gehen, Tanzen oder Rennen. Eigenartigerweise nehme ich sie selten wahr, bin ich viel zu beschäftigt.
Doch manchmal erwischen mich die Vibes, nehmen mich für Momente gefangen, genauer: befreien mich aus dem Gefängnis meiner Gewohnheiten. Am ehesten gelingt das bei Stimmen, deren Klang mich bezaubert und gelegentlich in Trance verfallen lässt.
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