Mittwoch, 1. April 2020

Das vierundachtzigste Problem

Einst wandte sich ein Bauer an Buddha und berichtete ihm von seinen Problemen. Er schilderte die Schwierigkeiten in der Landwirtschaft und berichtete, wie die Dürre und der Monsun ihm die Arbeit schwer machten. Er erzählte auch von seiner Frau. Er liebte sie, aber er hätte sie in einigen Punkten gern anders gehabt. Dasselbe galt für seine Kinder. Auch diese liebte er, doch sie entwickelten sich nicht ganz nach seinen Vorstellungen. Als der Bauer geendet hatte, wollte er von Buddha wissen, wie dieser ihm bei seinen Schwierigkeiten helfen könne.

Buddha antwortete: "Es tut mir Leid, aber ich kann dir nicht helfen."
"Was soll das heissen?", schimpfte der Bauer. "Angeblich bist du doch ein grosser Lehrer."

Buddha erwiderte: "Weisst du, alle Menschen haben dreiundachtzig Probleme. Das ist die traurige Wahrheit. Einige Probleme verschwinden ab und zu, aber es dauert nicht lange, bis sich dafür andere einstellen. Wir haben also immer dreiundachtzig Probleme."
Der Bauer stiess verärgert hervor: "Wozu ist dann deine Lehre gut?"

Buddha antwortete: "Meine Lehre bietet keine Hilfe bei deinen dreiundachtzig Problemen, aber sie kann vielleicht beim vierundachtzigsten Problem helfen."
"Und wie lautet das?", erkundigte sich der Bauer.
"Das vierundachtzigste Problem ist, dass wir keine Probleme haben wollen."

Ezra Bayda: Zen sein - Zen leben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen