Mittwoch, 10. August 2011

Über Suchttherapie

.Kein Mensch kann sagen, weshalb jemand süchtig wird und ein anderer nicht. Sicher, da gibt es die Wahrscheinlichkeiten. Die Chance, dass einer, der aus einer Alkoholikerfamilie stammt, grössere Chancen hat, auch wieder zum Alkoholiker zu werden, als einer, der in einer 'normalen' Familie aufgewachsen ist, das ist bekannt.

Wenn wir also die Ursachen nicht kennen, weshalb einer zum Säufer wird und ein anderer nicht, bleibt schleierhaft, wie Psychologen, Psychiater und Sozialhelfer - denn für diese ist Sucht Symptom und diesem liegt eine oder mehrere Ursachen zugrunde - jemanden von seiner Sucht befreien wollen, schliesslich besteht die gängige Suchttherapie darin, die Ursachen zu erkennen und zu behandeln (vereinfacht gesagt, denn Wechselwirkungen werden durchaus berücksichtigt).

Mal grundsätzlich: Wie will man zum Beispiel messen, ob Alkoholiker nicht auch ohne Hilfe trocken geworden wären? So hören doch viele mit dem Saufen auf, weil sie in einen neuen Lebensabschnitt eintreten oder weil in einem bestimmten Moment die Sonne scheint oder weil die kleine Tochter fragte: "Papi, besäufst Du Dich wieder?"

Weshalb dann eigentlich Therapie?
Nun ja, Therapien ernähren die Therapeuten.

"Sie leiden nicht unter dem, was Sie sich vorstellen", sagt die Psychologin zum Alkoholiker, "Sie leiden unter dem, was ich studiert habe."

Das heisst nicht, dass die gängigen Therapien nichts bringen - es kann sein, dass die gelegentlich hilfreich sein können. Nur eben: Psychologen, Psychotherapeutinnen oder Psychiater, die etwas von Sucht verstehen, tun dies nicht wegen ihren staatlich anerkannten Diplomen, sondern trotz diesen.

Übrigens: es gibt genau sieben Gründe, weshalb einer säuft: Montag, Dienstag. Mittwoch ...

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