Ich habe von Nicolas Sarkozy geträumt, der mir auf den Stufen eines Herrschaftsgebäudes, das in einem Park angesiedelt war, aus einer Thermosflasche Kaffee in eine Porzellantasse kredenzte. Auch eine blonde Frau, die ich jedoch nicht zuordnen kann, war dabei; auch sie behandelte er zuvorkommend – ganz der Typ des leicht schmierigen kultivierten Kellners.
Nein, ich frage mich nicht, wie ich von Sarkozy träumen kann. Doch ich wundere mich, staune und bin verblüfft, was mein Hirn so alles mit mir macht. Es nimmt mich auf Reisen mit, die ich weder geplant habe noch hätte planen können. An Fantasie fehlt es mir übrigens nicht. Ich kann mir Sarkozy als Kellner mit Gel im Haar ohne weiteres vorstellen, doch dass ich mich jemals freiwillig mit diesem hyperaktiven, ständig angespannten Grössenwahnsinnigen (Wie ich zu dieser Einschätzung komme? Ich habe Augen im Kopf!) beschäftigen würde, Nein, das dann doch nicht.
Aus: Hans Durrer: Gregors Pläne, neobooks 2021
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