Mittwoch, 11. Januar 2023

Zusammenhänge

Um das Jahr 550 vor Christus traten auf:

Lao Tse (etwa 609-517 v.Chr.), Konfuzius folgte unmittelbar darauf. In Indien Mahavira, der Stifter des Jainismus (etwa 590 bis 527) und Buddha (563-483). In Griechenland eine ganze Reihe von Denkern, die die Begründer der griechischen Philosophie (und Wissenschaft überhaupt) wurden. Im Judentum die Propheten Jeremia (um 600 in Jerusalem) und Hesekiel (um 580 in Babylon). Möglicherweise auch (dies ist stark umstritten) Zarathustra, der Stifter der alten persischen Religion.

Die Tatsache, dass an verschiedenen Stellen des Erdballs, in zahlreichen gegeneinander so gut wie abgeschlossenen Kulturkreisen, zur gleichen Zeit der Menschengeist einen gewaltigen Schritt vorwärts tat und in den genannten Persönlichkeiten gleichsam zu sich selbst kam, ist für uns ebenso erstaunlich wie unerklärlich. Es sträubt sich etwas in uns dagegen, angesichts dieser einzigartigen Häufung von blossem „Zufall“ zu sprechen. Eine überzeugende „Erklärung“ dieses Zusammentreffens ist bisher jedoch ebenso wenig gelungen. Karl Jaspers hat diese Zeit die „Achsenzeit der Weltgeschichte“ genannt.

Quelle: Hans Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie

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