Der 1957 geborene Bernard Jakoby gilt, so der Klappentext, "im deutschsprachigen Raum als der Experte für Sterben und Trauerarbeit". Zudem: "Er führte im Februar 2000 in Phoenix, Arizona, ein Interview mit Elisabeth Kübler-Ross und gilt als ihr Nachfolger." Was ein Interview nicht alles bewirken kann!
Wir leben bekanntlich in einer Welt, in der es von Experten wimmelt, doch dass es nun auch Experten für Sterben und Trauerarbeit gibt, war mir neu. "Nichts, nichts, nichts ist unverstehbarer als der Tod", hat der Schweizer Schriftsteller Urs Widmer einmal geschrieben." Das gilt jedoch nicht für Bernard Jakoby, der über Gewissheiten verfügt, die Normalsterblichen abgehen. So weiss er etwa, dass die Seele unsterblich ist. Und woher weiss er das? Von der wissenschaftlichen Erforschung von Nahtoderfahrungen. Nun ja, der Glaube an die Wissenschaft ist eben vor allem dies: ein Glaube. Und der hilft bekanntlich, wogegen ja wirklich nichts eingewendet werden kann.
Bernard Jakoby plädiert dafür, sich mit dem Sterben, dem Tod und der Angst davor auseinanderzusetzen. "Wenn wir, ganz gleich in welchem Alter, den Mut aufbringen, uns der Todesangst zu stellen, wird das Leben mitfühlender und ausgeglichener und als Bereicherung im Hier und Jetzt empfunden." Ich halte das für möglich, wenn auch nicht für zwingend, denn es gibt nicht wenige, denen die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit gar nicht gut tut, ja, sie lähmt und lebensunfähig macht.
Ich habe durchaus Sympathie für viele Aussagen in diesem Buch (insbesondere der zentrale Gedanke der Aussöhnung mit uns selber sowie die Überzeugung, dass es gilt, die Dinge anzunehmen, wie sie sind) oder stehe ihnen zumindest nicht ablehnend gegenüber, doch finde ich Jakobys apodiktische Formulierungsweise ausgesprochen befremdend. Etwa: "Verurteilung ist immer eine Form von Aggression. Gewalt beginnt im eigenen Herzen und in unserem Geist." Wenn das stimmt, dann sind Richter allesamt Gewalttäter. Oder: "Erwartungen sind mangelndes Vertrauen in das Leben und führen dazu, andere nicht wahrzunehmen oder anzunehmen, wie sie wirklich sind." Nicht die Erwartungen sind das Problem, sondern die Bedeutung, die wir ihnen zumessen.
Bernard Jakoby ist es um die Überwindung des Egos zu tun, denn damit "werden SEIN Wille und dein Wille eins und du bist immer geborgen." Und was ist "SEIN Wille"? Bedingungslos zu lieben, so Jakoby. Vielfältige Anleitungen dazu finden sich unter dem Titel "Meditationen zum Verwandeln der Angst" im 4. Teil dieses Buches.
Bernard Jakoby
Wie wir die Angst vor dem Sterben überwinden
nymphenburger, München 2014
Bernard Jakoby plädiert dafür, sich mit dem Sterben, dem Tod und der Angst davor auseinanderzusetzen. "Wenn wir, ganz gleich in welchem Alter, den Mut aufbringen, uns der Todesangst zu stellen, wird das Leben mitfühlender und ausgeglichener und als Bereicherung im Hier und Jetzt empfunden." Ich halte das für möglich, wenn auch nicht für zwingend, denn es gibt nicht wenige, denen die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit gar nicht gut tut, ja, sie lähmt und lebensunfähig macht.
Ich habe durchaus Sympathie für viele Aussagen in diesem Buch (insbesondere der zentrale Gedanke der Aussöhnung mit uns selber sowie die Überzeugung, dass es gilt, die Dinge anzunehmen, wie sie sind) oder stehe ihnen zumindest nicht ablehnend gegenüber, doch finde ich Jakobys apodiktische Formulierungsweise ausgesprochen befremdend. Etwa: "Verurteilung ist immer eine Form von Aggression. Gewalt beginnt im eigenen Herzen und in unserem Geist." Wenn das stimmt, dann sind Richter allesamt Gewalttäter. Oder: "Erwartungen sind mangelndes Vertrauen in das Leben und führen dazu, andere nicht wahrzunehmen oder anzunehmen, wie sie wirklich sind." Nicht die Erwartungen sind das Problem, sondern die Bedeutung, die wir ihnen zumessen.
Bernard Jakoby ist es um die Überwindung des Egos zu tun, denn damit "werden SEIN Wille und dein Wille eins und du bist immer geborgen." Und was ist "SEIN Wille"? Bedingungslos zu lieben, so Jakoby. Vielfältige Anleitungen dazu finden sich unter dem Titel "Meditationen zum Verwandeln der Angst" im 4. Teil dieses Buches.
Bernard Jakoby
Wie wir die Angst vor dem Sterben überwinden
nymphenburger, München 2014
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen