Dieses Buch handelt von der der antiken Lebensweisheit, wie sie grosse Denker in Griechenland, China und Indien erstmals gedacht und aufgeschrieben haben. "Philosophie für Praktiker" verspricht der Untertitel, zu Recht, und das schliesst mit ein, dass auch die Theorie nicht zu kurz kommt, denn, so Seneca, "ohne Wurzel taugen die Zweige nichts".
"Alles ist Übung", meinte Periander. In den Worten von Albert Kitzler, dem Autor von Wie lebe ich ein gutes Leben?: "Willst du etwas an deinem Leben ändern, was dich belastet oder stört, ändere deine Gewohnheiten, sonst ändert sich nichts." Das klingt banal, doch nur wenn man darüber hinweg liest. Erst wenn man diese Weisheit in sich hinein sinken lässt, wird man die Voraussetzung dafür schaffen, dass die praktische Umsetzung gelingen kann.
Den einzelnen Kapiteln sind jeweils auch hilfreiche Merksätze beigegeben. Etwa dieser: "Der Weise lernt stets dazu, indem er das Gelernte in seinem Denken und Verhalten einübt." Nützliche Gedanken ohne daran anschliessendes Handeln, bleiben bestenfalls interessant. Und das genügt nicht, zumindest mir nicht. Und offenbar auch Albert Kitzler nicht, weshalb ich denn auch sein Wie lebe ich ein gutes Leben? ganz unbedingt empfehlen will.
Besonders angesprochen hat mich auch, dass des Autors Gedanken sich an Wesentlichem orientieren und damit im besten Sinne "praktische Lebenshilfe" bieten. "Weise Lebensführung aber bedeutet, auf sein Inneres zu achten und für seelisches Wohlbefinden zu sorgen."
Achtsamkeit, Aufrichtigkeit und Selbstprüfung zählt er zu den wichtigsten Wegen zu einer vertieften Selbsterkenntnis und zur Vergewisserung des eigenen Selbstverständnisses. Damit ist nicht einfach Wahrnehmen und Nachdenken gemeint, denn dabei schweifen wir allzu oft ins Unbewusste ab, weichen wir allzu oft unangenehmen Wahrheiten aus. Eine Selbstprüfung, um wirksam zu sein, sollte schriftlich erfolgen.
"Die Seele ist eine schmutzige Kneipe, in der die Dämonen ein- und ausgehen, wie sich der antike Lehrer Valentinus einmal ausdrückte. Wir verspüren jedoch wenig Lust, uns mit unseren Dämonen auseinanderzusetzen. Viel lieber beschäftigen wir uns mit denen der anderen. Doch je mehr Quälgeister wir aus dem eigenen Keller hervorholen, umso mehr lernen wir über uns. Und schreiben wir einen Gedanken auf, wird er festgehalten, steht da und will schlüssig fortgesetzt werden. Schriftliches Nachdenken ist demnach intensiver und konsequenter. Das Schreiben ordnet unser Nachdenken."
Selbsterkenntnis kann zu einem qualitativ besseren Leben führen, sofern sie auch umgesetzt und gelebt wird. Ja so recht eigentlich hat man nur dann auch etwas "wirklich" begriffen, wenn sich die Erkenntnis auf die eigene Lebenswirklichkeit auswirkt.
Eindrücklich und überzeugend an diesem schmalen Werk ist vor allem, wie es der Autor schafft, Hilfreiches in einfachen Sätzen zu vermitteln. "Das griechische Wort 'sophos' bedeutet nicht nur 'weise', 'verständig' und 'klug', sondern vor allem auch 'geschickt'. Weise ist derjenige, der 'geschickt' mit seinem Schicksal umzugehen versteht."
Albert Kitzler
Wie lebe ich ein gutes Leben?
Philosophie für Praktiker
Pattloch Verlag, München 2014
Den einzelnen Kapiteln sind jeweils auch hilfreiche Merksätze beigegeben. Etwa dieser: "Der Weise lernt stets dazu, indem er das Gelernte in seinem Denken und Verhalten einübt." Nützliche Gedanken ohne daran anschliessendes Handeln, bleiben bestenfalls interessant. Und das genügt nicht, zumindest mir nicht. Und offenbar auch Albert Kitzler nicht, weshalb ich denn auch sein Wie lebe ich ein gutes Leben? ganz unbedingt empfehlen will.
Besonders angesprochen hat mich auch, dass des Autors Gedanken sich an Wesentlichem orientieren und damit im besten Sinne "praktische Lebenshilfe" bieten. "Weise Lebensführung aber bedeutet, auf sein Inneres zu achten und für seelisches Wohlbefinden zu sorgen."
Achtsamkeit, Aufrichtigkeit und Selbstprüfung zählt er zu den wichtigsten Wegen zu einer vertieften Selbsterkenntnis und zur Vergewisserung des eigenen Selbstverständnisses. Damit ist nicht einfach Wahrnehmen und Nachdenken gemeint, denn dabei schweifen wir allzu oft ins Unbewusste ab, weichen wir allzu oft unangenehmen Wahrheiten aus. Eine Selbstprüfung, um wirksam zu sein, sollte schriftlich erfolgen.
"Die Seele ist eine schmutzige Kneipe, in der die Dämonen ein- und ausgehen, wie sich der antike Lehrer Valentinus einmal ausdrückte. Wir verspüren jedoch wenig Lust, uns mit unseren Dämonen auseinanderzusetzen. Viel lieber beschäftigen wir uns mit denen der anderen. Doch je mehr Quälgeister wir aus dem eigenen Keller hervorholen, umso mehr lernen wir über uns. Und schreiben wir einen Gedanken auf, wird er festgehalten, steht da und will schlüssig fortgesetzt werden. Schriftliches Nachdenken ist demnach intensiver und konsequenter. Das Schreiben ordnet unser Nachdenken."
Selbsterkenntnis kann zu einem qualitativ besseren Leben führen, sofern sie auch umgesetzt und gelebt wird. Ja so recht eigentlich hat man nur dann auch etwas "wirklich" begriffen, wenn sich die Erkenntnis auf die eigene Lebenswirklichkeit auswirkt.
Eindrücklich und überzeugend an diesem schmalen Werk ist vor allem, wie es der Autor schafft, Hilfreiches in einfachen Sätzen zu vermitteln. "Das griechische Wort 'sophos' bedeutet nicht nur 'weise', 'verständig' und 'klug', sondern vor allem auch 'geschickt'. Weise ist derjenige, der 'geschickt' mit seinem Schicksal umzugehen versteht."
Albert Kitzler
Wie lebe ich ein gutes Leben?
Philosophie für Praktiker
Pattloch Verlag, München 2014
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen