Mittwoch, 18. September 2024

Native American Ten Commandments

1.  The Earth is our Mother; care for Her
2.  Honor all your relations.
3.  Open your heart and soul to the Great Spirit.
4.  All life is sacred; treat all beings with respect.
5.  Take from the Earth what is needed and nothing more.
6.  Do what needs to be done for the good of all.
7.  Give constant thanks to the Great Spirit for each day.
8.  Speak the truth but only for the good in others.
9.  Follow the rhythms of Nature.
10. Enjoy life's journey; but leave no tracks.

Mittwoch, 11. September 2024

Let it go

Let go of the ways you thought life would unfold, the holding of plans or dreams or expectations – Let it all go. Save your strength to swim with the tide.

The choice to fight what is here before you now will only result in struggle, fear, and desperate attempts to flee from the very energy you long for.

Let go. Let it all go and flow with the grace that washes through your days whether you received it gently or with all your quills raised to defend against invaders.

Take this on faith; the mind may never find the explanations that it seeks, but you will move forward nonetheless.

Let go, and the wave’s crest will carry you to unknown shores, beyond your wildest dreams or destinations.

Let it all go and find the place of rest and peace, and certain transformation.

Danna Faulds

Sonntag, 8. September 2024

A World of Wonders

Santa Cruz do Sul, 23 February 2021

Shortly after waking up, the sudden realisation: How strange that things are working the way they do! I then stayed with that thought, let it sink in. Invariably, quite some other thoughts were creeping in – another very strange thing! – and among them this: How well designed this all is. I'm really glad I'm not in charge of, say, my digestion; I wouldn't have the foggiest idea how to go about it.

The other day, I came across my ophtalmologist who asked me how I was. To be honest, I said, I do not know. My moods change so quickly – one moment I feel happy, the next depressed, and most moments I do not realise that I feel anything at all – , I cannot really tell. Well, she said, if you're reasonably healthy, then I think you're doing fine. 

Learning to appreciate what we have, to be grateful for it, this I believe is what we are here for. To identify what I could be grateful for – again: how strange that this is possible at all! – , helps me to discover that I'm blessed. In fact, we all are.

Needless to say, I do not often feel that way. So if I wish to feel that way, I need to make an effort and remind myself that the world is filled with wonders I hardly ever think about – that I can see, feel, breathe, walk and talk, to name just a few. And that, often, does the trick. For a moment, that is. 

Freitag, 6. September 2024

Zwischen den Welten

"Ich sehe selbst jetzt, mit Anfang dreissig, noch ziemlich jung aus", lese ich in der Einleitung und in mir denkt es, was soll mir eine junge Frau, die seit ein paar Jahren in der Palliativpflege arbeitet, schon über Leben und Tod erzählen können. Nun ja, Thomas Mann war 26, als die Buddenbrooks, und Norman Mailer 25, als Die Nackten und die Toten erschienen. Mit anderen Worten: Das Alter sollte kein Kriterium für die Beurteilung eines Textes sein.

Der erste Eindruck: Frisch, sympathisch, ehrlich und unprätentiös. Und so geht es auch weiter. Mit anderen Worten: Zwischen den Welten ist ein Buch, das ich gerne lese. Hadley Vlahos schreibt anschaulich von ihrem Leben und von ihrem Beruf, berichtet von ihren Unsicherheiten und von dem, was ihr auffällt, sie berührt und ihr Herz erreicht.

Zwischen den Welten ("The In-Between" im englischen Original) ist ein treffender Titel, denn von dem, was wir manchmal erahnen und oft nicht wirklich zuordnen können, handelt dieses Buch. Da ist Glenda, die mit ihrer unsichtbaren, verstorbenen Schwester redet; da ist Carl, der Besuch von einem kleinen, blauen Vogel bekommt. Was die beiden wahrnehmen, bleibt denen, die nicht dem Tod nahe sind, unerklärlich und rätselhaft.

"In de Schwesternschule lernt man, wie man Patientinnen und Patienten heilt – oder es zumindest versucht. Aber nicht, wie man ihnen ein Gefühl der Geborgenheit gibt." Es braucht auch Talent, Lebensneugier sowie die Bereitschaft, sich auf ganz unterschiedliche Menschen einzulassen. Nicht alles lässt sich lernen, ob man geeignet ist für diesen Beruf findet man erst in der Praxis heraus.

Hadley Vlahos schildert nicht nur ihre Begegnungen mit Pflegebedürftigen, sondern berichtet auch von ihrer Ausbildungszeit und wie sie von einer resoluten Schwester unter ihre Fittiche genommen wurde, die ihr mit ihrer no-nonsense Art und Weise Wesentliches beibrachte und über viel trockenen Humor verfügte. "Eine höhere Macht, die all das zulässt, was wir jeden Tag sehen, ist nicht unbedingt das, was ich in der Ewigkeit kennenlernen möchte." .

Für die Medizin und die Pflege ist kennzeichnend, etwas zu tun, aktiv zu werden, zu helfen. Die Einsicht, dass man nichts mehr tun kann, ist überaus schwer zu ertragen. Als Hospizschwester lernte Hadley jedoch auch, dass einfach da zu sein, oft genügte. Denn dies bedeutet, Geborgenheit und Verbundenheit zu vermitteln.

Was sie auch lernte: "Patienten, die allen möglichen Religionen angehörten oder gar nicht religiös waren, machten spirituelle Erfahrungen, die ich nicht ignorieren konnte." Auch ihr Bild von Alzheimerpatienten veränderte sich. "Mittlerweile glaube ich – natürlich ohne es beweisen zu können – , dass Alzheimerpatienten zwar körperlich immer noch in dieser Welt sind, aber ab einem bestimmten Punkt stehen sie bereits mit beiden Beinen dort, wohin wir alle als Nächstes unterwegs sind, auf der anderen Seite."

Zwischen den Welten macht uns nicht nur auf Zwischenwelten aufmerksam, sondern erzählt noch von ganz vielen anderen, unerklärlichen Dingen, die Hadley Vlahos und anderen zugestossen sind. Sie begreift sie als Hinweise auf eine Realität, die wir selten wahrnehmen, doch die den Schluss nahelegen, dass wir durchs Leben geleitet werden.

Fazit; Ein sehr sympathisches Buch, das vielfältig anregt, vertrauensvoll und dankbar durch das Mysterium des Lebens zu gehen.

Hadley Vlahos
Zwischen den Welten
Was ich als Hospizschwester
über die Grenzen zwischen
Leben und Tod gelernt habe
Kösel, München 2024

Mittwoch, 4. September 2024

Die sehr eigenwillige Zeit

 Dass Alles seine Zeit habe, offenbart sich mir immer mal wieder, und meist völlig unerwartet, als ob die Zeit, für was auch immer, genau dann kommt, wann es ihr passt – und nicht etwa dann, wann ich glaube, es wäre jetzt an der Zeit. Sie ist sehr eigenwillig, diese Zeit, jedenfalls die, welche ich wahrzunehmen imstande bin.

Mir scheint, ich bin mein Leben lang mit Vorstellungen unterwegs gewesen, die nie Wirklichkeit geworden sind, sobald ich sie mir bewusst vorgenommen habe, doch eigenartigerweise manchmal eintraten, als ich bereits  aufgegeben hatte, an sie zu glauben.

So nerve ich mich seit Jahren übers Fernsehen, zu dessen Zielgruppe ich eindeutig nicht gehöre. Dennoch  gelang es mir nur selten, einfach auszuschalten. Ich wusste, dass ich mir Schwachsinn zumutete und tat es trotzdem. Und dann, eines Tages, schwafelte ein Reporter auf Tele Züri von Fussballern die "Legenden und Legendinnen" geworden seien. Und in mir dachte es: Was für ein Hohlkopf! Seither habe ich diesen Sender nicht mehr eingeschaltet. Und als dann die BBC und CNN ein paar Tage später den Florida Golfer bei einer Kranzniederlegung auf dem Arlington Friedhof zeigten (ein vollkommen empathieloser Mann spielt Empathie vor – das ist Propaganda, keine Information), habe ich mich auch von diesen beiden Sendern verabschiedet.

Warum erst jetzt, warum dieser Ereignisse wegen? Keine Ahnung. Ich weiss auch gar nicht, ob es dieser Ereignisse wegen so ist. Das ist nur, was ich beobachte und mir so denke. Ob es so ist, ist natürlich eine ganz andere Frage. Doch ich bin froh, dass es soweit gekommen ist. Endlich ist mir meine Zeit zu schade, um sie diesen Plattformen für Dummköpfe und supereitle Egos (das schliesst die Journalisten {und Journalistinnen} mit ein) zu widmen.

Die Augen aufzumachen, um zu sehen, was am Wegrand liegt (wie etwa am 10. Oktober 2022 im litauischen Kaunas; an diesem Bild ist nichts arrangiert) ist weitaus erfüllender.