Rio Grande, 25. Februar 2024
Gefühle kommen und gehen, das Beste ist, sich nicht an sie zu klammern. Ich weiss das – und trotzdem klammere ich mich. Loslassen, so meine Erfahrung, kann man nicht wollen.
An Einsichten, was zu tun wäre, um gut zu leben, mangelt es mir nicht. Ich verdanke sie meiner ausgiebigen Lektüre wie auch Momenten, in denen ich zugänglich für die Botschaften des Lebens gewesen bin.
Gegen das Gefühl der Angst, das mich schon ein Leben lang begleitet, sind meine Erkenntnisse hingegen nicht angekommen. Die Angst regiert mein Dasein, mein Kopf hat keine Chance dagegen. Nicht die ganze Zeit, doch meine Träume machen mir klar, dass Kontrolle eine Illusion ist.
Ich stelle mich dieser Angst so gut ich es vermag. Mich ablenken will ich nicht, das verachte ich – und tue es trotzdem immer wieder. Das Festhalten am Vertrauten hat mich im Griff, dominiert alles. Zum Vertrauten gehört auch die Vorstellung, ich müsse loslassen können.
Das Einzige, das mir gegen die Angst hilft, ist das Gegenwärtig-Sein. Einen Schritt nach dem andern machen; die Dinge langsam angehen. Dann erfahre ich, dass ich hier bin. Nur dies gilt es zu üben. Vielleicht wäre besser auch von dieser Vorstellung zu lassen ...
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