Wer heute ein Diplom besitzt, das ihn dazu befähigt, Kinder zu erziehen, der kann es. Wer kein Diplom hat, kann es nicht. Fachwissen ist alles, die praktische Erfahrung zählt wenig. Das ist vor allem deshalb ein Problem, weil die Behörde damit sehr weit entfernt ist von ihrer Klientel. Sie besteht aus Fachleuten mit sauberen Lebensläufen. Diese entscheiden über Menschen, die ein Chaos haben. Eine Amtsperson mit Lebenserfahrung hat ein ganz anderes Einschätzungsvermögen, eine ganz andere Art, mit solchen Leuten zu reden. Ich beobachte auch, dass sich Kesb-Mitarbeiter gegenüber Süchtigen und ihren Angehörigen auf eine höhere Stufe stellen. Das machen sie wohl auch, um sich abzugrenzen. Aber es kann kontraproduktiv sein, weil sich das Gegenüber dann zurückzieht.
Michelle Halbheer
Autorin von "Platzspitzbaby"
in einem Interview im Zürcher Tagesanzeiger
Michelle Halbheer
Autorin von "Platzspitzbaby"
in einem Interview im Zürcher Tagesanzeiger
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