Mittwoch, 27. März 2013

Wach auf und lebe!

Bereits auf den ersten Seiten dieses Buches stosse ich auf Sätze, die ich mir sofort anstreiche:

"Der Ausdruck der nüchternen Trunkenheit oder nüchternen Besoffenheit weist darauf hin, dass dem Leben ein Entweder-Oder nicht angemessen ist und nicht gut bekommt."

"Ekstatisch leben heisst, der Spur der Freude folgen und sie verstärken mithilfe deiner Kraft, deiner Neugier, deinem Können, deiner Begeisterung. Ekstatisch leben ist mehr als blosses Geniessen und Konsumieren. Ekstatisch leben heisst: ganz bei dem sein, was ich tue und meinen Einsatz auch dann noch verstärken, wenn ich fast nicht mehr kann ..." (Hildegunde Wöller, 2001).

"Die wirkliche Freude ist ohne Warum, 'sunder warumbe', wie mein bester Freund aus dem Mittelalter, der Meister Eckhart, sagt" (Dorothee Sölle).

Bad Herrenalb Mitbegründer Walther H. Lechler berichtet von seiner Begegnung mit dem 12-Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker, das ihn an Exerzitien in Klöstern erinnert. "Ich befand mich in einer klassenlosen Gesellschaft von der Art, wie es sich Politiker und Kirchenmänner vom Schlag eines Hans Küng nicht einmal im Traum vorstellen können."

Für Lechler sind in der Bibel "die Erfahrungen von Menschen niedergelegt. Es sind in vielen Bildern und Geschichten all die Eingebungen und Inspirationen aus dem Unbewussten aufgehoben, mit denen wir in unserem Leben die Wege finden können, nach denen wir uns alle zutiefst sehnen. Diese Sehnsucht in uns, im Leben anzukommen, ja endlich einmal heimgekommen zu sein, ist die treibende Kraft in uns, die uns nicht ruhen lässt, bis wir etwas von diesem Gesuchten finden. Die heiligen Texte der Bibel und die heiligen Texte aus jedem anderen Kulturkreis halten diese Sehnsucht und dieses Suchen wach und sind Wegweiser, damit wir uns aufmachen, unsere Fährte oder Spur zu finden, um uns immer mehr angstfrei, geborgen und geliebt fühlen zu können und den Sinn zu finden, warum wir überhaupt auf diesem Planeten sind."

Jede Krise, so Lechler, "wenn wir ganz in sie hineingehen und auf ihren Boden, ihren Grund stossen" sei "zutiefst eine religiöse Krise", doch die wenigsten würden dies wahrhaben wollen. Es ist das Verdienst dieses Buches, dass es genau dies klar macht.

Das grosse Hindernis, um zu uns selbst zu kommen, sei unser Intellekt, unser Ego, meint Lechler. Wir seien gefangen in der Vielfalt, müssten ent-wickeln, womit wir eingewickelt wurden. "In den biblischen Geschichten geht es um dieses grosse Abenteuer, das eigene wahre Selbst wieder zu finden, das uns schon immer eigen war."

Walther H. Lechler / Alfred Meier
Wach auf und lebe!
Die therapeutische Kraft biblischer Geschichten
Kösel Verlag, München 2005

Mittwoch, 20. März 2013

Helfen kann gefährlich sein

Als die Therapeutin Grace beim Langlaufen bei Montréal auf einen Mann stösst („Auf den ersten Blick verwechselte sie ihn mit irgendetwas. Im winterlichen Dämmerlicht hätte es auch ein Ast oder ein Holzscheit, ja, selbst ein Reifen sein können.“), der gerade versucht hat, sich aufzuhängen, gibt sie ihrem Helferimpuls nach. Genauso wie Anne, Grace' frühere Patientin, die sich in New York als Schauspielerin versucht: sie nimmt zuerst die junge Hilary und dann auch noch deren Freund Alan bei sich auf. Und genauso wie Mitch, Grace' Exmann und ebenfalls Therapeut, der seine Frau Martine, die er liebt, verlässt, um einer Inuit-Gemeinde bei ihren Problemen zu helfen.

Der Mann, den Grace aus dem Schnee gerettet hat, heisst Tug; die beiden kommen in der Folge zusammen, obwohl Tug findet, Grace leide unter einem Helferkomplex und er nicht ihr Patient sein will. Er selber ist jedoch auch ein Helfertyp und war in Ruanda als Entwicklungshelfer im Einsatz als dort das grosse Morden begann: „Entwicklungshelfer hingegen waren unverbesserliche Romantiker, auch wenn sie es niemals zugegeben hätten, hin und her gerissen zwischen Idealismus und Pragmatismus.“

Alix Ohlin ist eine genaue und einsichtsvolle Beobachterin, so lässt sie etwa Grace sagen: „Mittlerweile fünfunddreissig, dachte sie, dass sie vielleicht einfach nicht für die Ehe geschaffen war – eine Aussage, die sie von der Hand gewiesen oder zumindest mit einer hochgezogenen Augenbraue bedacht hätte, wäre sie von einem ihrer Patienten gekommen. Das Privileg des Therapeuten bestand manchmal eben darin wieder die alten Scheuklappen anlegen zu können.“ Und offenbart immer wieder hellsichtige psychologische Einsichten, so etwa wenn sie das Zusammenleben von Mitch und seinem Wohngenossen im Inuit-Land wie folgt charakterisiert: „Johnny war ein Selbstdarsteller, ein echter Geschichtenerzähler, und der Umstand, dass er sich für andere nicht interessierte, war Mitch nur recht, da er keine Lust hatte, etwas von seinem Leben in Montréal zu erzählen.“

Nachdem Mitch bei den Inuit therapeutisch scheiterte, kehrt er wieder nach Montréal zurück, doch Martine will nichts mehr von ihm wissen. Stattdessen trifft er seine Ex-Frau Grace wieder, die nach einem Autounfall froh um seine Hilfe und Unterstützung ist. Die beiden tauschen sich auch über ihre Erfahrungen als Therapeuten aus: „Aber manchmal tun wir auch zu viel des Guten“, fuhr er fort. „Wir haben fast schon zu viel Macht über andere, findest du nicht?“ Sie schüttelt den Kopf: „Die Leute machen sowieso, was sie wollen, egal, was wir ihnen raten.“

Hinzuzufügen wäre da höchstens, dass Therapeuten da ganz ähnlich sind, sie tun auch nicht, was sie ihren Patienten raten. In den Worten von Grace „Wäre sie ihre eigene Patientin gewesen, hätte sie sich geraten, dem Ganzen so schnell wie möglich ein Ende zu machen. Stattdessen zog sie die Beine unter sich und betrachtete ihn. Sie wollte nicht, dass er ging.“

Anne wiederum erfährt, dass alles ganz anders ist, als Hilary sie hat glauben lassen. Sie beschliesst, fortan ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und organisiert sich ein Engagement als Schauspielerin im schottischen Edinburgh. Und hat dann Erfolg in L.A., wo sie unter anderem auf all die kalifornischen Pflanzen aufmerksam wurde wie „Eukalyptus, Yucca, Bougainvillea, lauter Worte, die Anne wie eine neue Sprache vorkamen.“

„In einer anderen Haut“ zeigt sehr schön auf, wie schwierig und gefährlich Helfen sein kann. Dass Helfer in einen Sog hineingeraten können, wo sie selber zu Opfern werden. Und doch hat die Geschichte ein Happy End.

Ein ganz tolles, bewegendes Buch.

Alix Ohlin
In einer anderen Haut
C.H. Beck Verlag, München 2013

Mittwoch, 13. März 2013

Las doce promesas

1. Vamos a conocer una libertad y una felicidad nuevas.
2. No nos lamentaremos del pasado ni desearemos cerrar la puerta que nos conduce a él.
3. Comprenderemos el significado de la palabra serenidad y conoceremos la paz.
4. independientemente de lo bajo que hayamos llegado, veremos cómo nuestra experiencia puede beneficiar a otros.
5. Desaperecerá el sentimiento de inutilidad y lástima por nosotros mismos.
6. Perderemos el intereés en las cosas egoistas y nos interesaremos por nuestros semejantes.
7. Se desvanecerá la ambición personal.
8. Nuestra actitud y nuestra visión de la vida cambiarán.
9. Perderemos el miedo a la gente.
10. Perderemos el miedo a la inseguridad económica,
11. Intuitivamente sabremos cómo comportarnos en situaciones en las que antes nos sentiamos desorientados,
12. Repentinamente, nos daremos cuenta que Dios está haciendo por nosotros lo que no éramos capaces de hacer por nosotros mismos.

¿Acaso prometemos algo extravagante? Sinceramente, creemos que no. Estas promesas están cumpliéndose entre nosotros – a veces rápida, a veces lentamente, pero siempre se convertirán en realidad si llevamos a cabo las acciones correspondientes.

Copyright @ A.A. World Services, Inc.

Mittwoch, 6. März 2013

Warrior

A warrior takes everything in life to be a challenge, responding fully to what happens without complaint and regret.

What usually matters most to people is affirmation or certainty in the eyes of others; what matters most to a warrior is impeccabiblity in one's own eyes. Impeccability means living with precision and a totality of attention.

It's inspiring to become a warrior. There's no one else who can do it for us. We each have to do it for ourselves.

Be aware, moment to moment, paying attention to what's happening in a total way. There's nothing mystical about it, it's so simple and direct and straightforward, but it takes doing.

Joseph Goldstein
The Experience of Insight