Was also ist mein Ansatz? Ich habe das Rad nicht neu erfunden, ich mache, was andere auch tun: zuhören und motivieren (in verschiedenen Sprachen). Mit einem wesentlichen Unterschied: ich kenne Sucht nicht aus Schulbüchern, sondern aus eigener Erfahrung und motiviere deshalb anders als jemand, dem diese Erfahrung fehlt. Das meint nicht, dass mir die Theorie fremd ist, so erwarb ich etwa das University Certificate in Drug & Alcohol Studies der University of Stirling in Schottland. Jedoch: viele meiner Einsichten in die menschliche Natur (und diese sind zentral für das Verständnis von Suchtproblemen) entstammen nicht der Schulweisheit, sondern verdanke ich dem Unterwegssein in fremden Kulturen (und der eigenen) und Werken der Weltliteratur, hauptsächlich den Erkenntnissen von Dostojewski (dem grössten Psychologen überhaupt) und Freud (für seine Einsicht, dass wir nicht Herr in unserem Hause sind) sowie Krimis, Zufällen, Glück, Pech, Schicksal und, nun ja, wer weiss das schon so genau?
Hans Durrer
Hans Durrer
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