Mittwoch, 31. Juli 2024
Lerne zu fühlen, was du fühlen willst
Mittwoch, 24. Juli 2024
Was ist dein Plan für heute?
Was ist dein Plan für heute?, frage ich die 11Jährige, die ich in Santa Cruz do Sul in Englisch unterrichte. Ich habe keinen Plan, erwidert sie. Was machst du denn nach dem Unterricht? Ich gehe zu meiner Freundin, wir spielen, dann gehe ich nach Hause zum Mittagessen, und dann schaue ich fern. Ist das denn kein Plan? Nein, das mache ich jeden Tag.
Mittwoch, 17. Juli 2024
Worum es wirklich geht
Wir sind alle verschieden, sehen die Welt jeweils auf unsere eigene Weise. Worum es wirklich geht, kann ich also höchstens für mich beantworten. Nun gut, so sei es denn, auch wenn ich diese individuelle Sichtweise nicht teile und davon ausgehe, dass wir viel, viel mehr gemein haben als unsere Eitelkeit zulässt. Meine Erfahrung ist: Je subjektiver ich mich äussere, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass andere sich damit identifizieren können. Doch zurück zu worum es meines Erachtens wirklich geht.
Um Grundsätzliches. Um eine Grundhaltung. Nie um die Probleme, die wir selber schaffen, um uns dann an deren Lösung zu machen. Damit wir etwas zu tun haben, beschäftigt sind. Fragt ein Anwalt oder eine Psychologin, worin das Problem besteht, kann man sicher sein, dass sich dieses durch unsere Antwort vervielfacht. Probleme sind für beratend Tätige Geschäftsmodelle.
Probleme dienen der Ablenkung. „Problem no good“, hatte ich in der Zeit, als ich mich oft monatelang in Thailand aufhielt, ständig zu hören gekriegt. Und mich gewundert, dass die Thais dauernd das für mich Offensichtliche ausdrückten. Ich selber fand Probleme damals gut, sie gaben mir etwas zu tun, hielten mich auf Trab. Heutzutage scheint mir, dass sie dazu dienen, die Langeweile zu verscheuchen – und gebe mich dann gelegentlich dieser Langeweile hin d.h. ich tue nichts, sitze oder liege einfach da und beobachte, was mir durch den Kopf geht. Ich erlebe dies als ausgesprochen eigenartig, zu fassen ist es nicht – ich will es auch gar nicht.
„Annie hatte begriffen, dass die Einzelheiten fast nie das eigentliche Problem sind. Das Problem ist vielmehr eine bestimmte Persönlichkeit – der unausgeglichene Mensch, der davon überzeugt ist, dass er unter ungerechten, aber stets verborgenen Mächten zu leiden hat.“, so Joseph O’Neill in Godwin.
Grundsätzliches meint, in meinem Falle, zu einem ausgeglichenen Menschen werden. Ich selber erlebe mich überhaupt nicht so, sondern als eine Art Wirbel, den ich ständig entwirren will. Mich stattdessen diesem Wirbel hinzugeben, mich nicht gegen meine Realität zu wehren, ziehe ich von Zeit zu Zeit in Betracht – und ab und zu tue ich es sogar. Bislang sind die Gewohnheiten jedoch stärker. Leider.
Allerdings gibt es auch Momente, denen ich mich vorbehaltlos hingebe. Zum Beispiel, wenn ich an Grundsätzliches denke, wozu auch gehört, was eine deutsche Schachgrossmeisterin so gesagt hat: Sie versuche nicht, Fehler zu vermeiden; sie versuche, ein gutes Spiel zu spielen.
Mittwoch, 10. Juli 2024
Neutralize conflicts
Unless you want a fight or an argument, don’t give people anything to push against.
Mittwoch, 3. Juli 2024
How Do You Serve a Friend in Despair?
During the Covid pandemic, Pete and I spoke by phone. In the beginning, I made the mistake of trying to advise him about how he could lift his depression. He had earlier gone to Vietnam to perform eye surgeries for those who were too poor to afford them. I told him he should do that again, since he found it so tremendously rewarding. I did not realize it was energy and desire that he lacked, not ideas about things to do. It’s only later that I read that when you give a depressed person advice on how to get better, there’s a good chance all you are doing is telling the person that you just don’t get it.
I tried to remind Pete of all the wonderful blessings he enjoyed, what psychologists call “positive reframing.” I’ve since read that this might make sufferers feel even worse about themselves for not being able to enjoy all the things that are palpably enjoyable.
I learned, very gradually, that a friend’s job in these circumstances is not to cheer the person up. It’s to acknowledge the reality of the situation; it’s to hear, respect and love the person; it’s to show that you haven’t given up on him or her, that you haven’t walked away.
David Brooks, The New York Times, 9 February 2023