Die Einführung von Spiritualität als ein menschliches Grundbedürfnis werde im Feld der Psychotherapie sehr kontrovers diskutiert, schreibt Stauss. Und woran liegt das? Daran, dass „viele Patienten in ihrer religiösen und spirituellen Sozialisation traumatische Erfahrungen gemacht haben.“
Wie komme ich eigentlich dazu, auf einem Blog über Sucht, auf ein Buch über Bonding Psychotherapie hinzuweisen? Weil diese in ihren Anfängen (via die Synanon-Bewegung) dem 12-Schritte Programm (spirituell ausgerichtet, konfessionsneutral) sehr nahe stand und heute im „Bad Herrenalber Modell“, welches das 12-Schritte Programm in sein Klinikmodell integriert hat, praktiziert wird.
Ein gut geschriebenes Buch ist das Werk von Konrad Stauss nicht. Das liegt zum Teil an der wenig inspirierten Sprache, zum Teil an der ständigen Wiederholung, dass die Bonding Psychotherapie bei psychischen Störungen von einer mangelnden Befriedigung der psychosozialen Grundbedürfnisse ausgeht.
Gelernt habe ich trotzdem was. Zum Beispiel, dass die 100 Milliarden Neuronen des Gehirns keiner übergeordneten Funktionszentrale unterstellt sind. Vielmehr organisiert das Hirn sich selber "durch einen hochwertigen Signalausstausch zwischen Neuronen, Neuronenverbänden und Hirnarealen". Und was für Folgerungen lassen sich daraus für die Bonding Psychotherapie finden? Die Antwort steht auf Seite 139.
Bonding Psychotherapie
Grundlagen und Methoden
Kösel-Verlag, München 2006
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