Die Aufforderung, wütend zu sein, verbindet man eigentlich nicht mit dem Dalai Lama, den man eher mit Sanftmut in Verbindung bringt. Doch sein Be Angry! meint nicht, mit Schaum vor dem Mund auf alles einzuschlagen, das einem vermeintlich im Weg steht, sondern wie der Untertitel dieses Buches erläutert: "Die Kraft der Wut kreativ nutzen."
Wir Menschen sind meist im Entweder/Oder-Modus unterwegs und versuchen Widerstände zu beseitigen, bevor wir überhaupt erkannt haben, wie die Dinge sich verhalten. Und so hilfreich die Unterteilung in Gut/Schlecht und Schwarz/Weiss auch oft ist, wir sind gut beraten, zuerst einmal genau hinzuschauen.
Ebenso verhält es sich mit der Wut, die zuallererst nichts anderes ist als Energie. Wie diese genutzt wird, hängt von der Motivation ab, die bereits in uns angelegt ist. "Der in der Wut zum Ausdruck gebrachte Hass führt zu destruktivem Verhalten. Das in der Wut ausgedrückte Mitgefühl führt zu positiver Veränderung."
Be Angry! beruht auf einem Gespräch, das der japanische Autor, Dozent und Kulturanthropologe Noriyuki Ueda mit dem Dalai Lama führte. Dabei kam auch zur Sprache, dass unter den Buddhisten die Akzente ganz verschieden gesetzt werden. "Im Zen-Buddhismus zum Beispiel besteht das Ziel darin, die verbale Logik zu transzendieren." In der Praxis wird stattdessen oft einfach das eigene Handeln gerechtfertigt.
Dieses Buch ist eine Auseinandersetzung mit Grundsätzlichem. "Im Buddhismus liegt der wahre Sinn des 'Mittleren Wegs' darin, sich dynamisch zwischen den Extremen zu bewegen und beide kennenzulernen." Also nicht in der Mitte zu sitzen, nichts zu tun und sich von nichts berühren zu lassen. Denn: Sich von Bindungen zu lösen, bedeutet nicht, gleichgültig zu werden. "Schlechte Bindungen sollten überwunden, gute Bindungen hingegen beibehalten werden, während wir unablässig danach streben, uns selbst zu verbessern."
Be Angry! plädiert für eine grundlegende Veränderung des Bildungssytems, das nicht lehrt, worauf es wirklich ankommt. "Hat einer noch so viele Lehren vernommen und sein Herz ist unruhig, dann hat er sie nicht praktiziert."
Dalai Lama
Be Angry!
Die Kraft der Wut kreativ nutzen
Allegria, Berlin 2020
Ebenso verhält es sich mit der Wut, die zuallererst nichts anderes ist als Energie. Wie diese genutzt wird, hängt von der Motivation ab, die bereits in uns angelegt ist. "Der in der Wut zum Ausdruck gebrachte Hass führt zu destruktivem Verhalten. Das in der Wut ausgedrückte Mitgefühl führt zu positiver Veränderung."
Be Angry! beruht auf einem Gespräch, das der japanische Autor, Dozent und Kulturanthropologe Noriyuki Ueda mit dem Dalai Lama führte. Dabei kam auch zur Sprache, dass unter den Buddhisten die Akzente ganz verschieden gesetzt werden. "Im Zen-Buddhismus zum Beispiel besteht das Ziel darin, die verbale Logik zu transzendieren." In der Praxis wird stattdessen oft einfach das eigene Handeln gerechtfertigt.
Dieses Buch ist eine Auseinandersetzung mit Grundsätzlichem. "Im Buddhismus liegt der wahre Sinn des 'Mittleren Wegs' darin, sich dynamisch zwischen den Extremen zu bewegen und beide kennenzulernen." Also nicht in der Mitte zu sitzen, nichts zu tun und sich von nichts berühren zu lassen. Denn: Sich von Bindungen zu lösen, bedeutet nicht, gleichgültig zu werden. "Schlechte Bindungen sollten überwunden, gute Bindungen hingegen beibehalten werden, während wir unablässig danach streben, uns selbst zu verbessern."
Be Angry! plädiert für eine grundlegende Veränderung des Bildungssytems, das nicht lehrt, worauf es wirklich ankommt. "Hat einer noch so viele Lehren vernommen und sein Herz ist unruhig, dann hat er sie nicht praktiziert."
Dalai Lama
Be Angry!
Die Kraft der Wut kreativ nutzen
Allegria, Berlin 2020
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