Dem Foto auf dem Umschlag nach zu urteilen, handelt es sich bei der Autorin Jane J. Riley um eine gut aussehende junge Frau. Was man auf dem Bild hingegen nicht sieht, ist, was sich in ihrem Kopf und ihrer Seele abspielt. Teile davon hat sie in Janes Seelenreise aufgeschrieben.
Dem Buch ist ein Ausschnitt aus Stephen Kings "The girl who loved Tom Gordon" vorangestellt. Man darf daraus schliessen, dass er wohl Janes Grundbefindlichkeit beschreibt:
"Trisha schloss die Augen.
Unter ihren mit Schlamm bedeckten Lidern quollen
Tränen hervor und liefen ihre ebenso schwammigen Wangen hinunter.
Ihre Mundwinkel zuckten heftig. Sie wünschte sich für kurze Zeit,
sie wäre lieber tot – lieber tot sein, als solche Angst erleiden müssen,
lieber tot als im Wald verirrt sein."
Jane J. Riley, 1990 geboren, wird als junges Mädchen mit "Borderline-Persönlichkeitsstörung" diagnostiziert. Diese drückt sich bei ihr unter anderem in selbstverletzendem Verhalten und einer peinigenden Suche nach Lebenssinn aus. Therapien und ein Aufenthalt in der Psychiatrie nützen nichts. Jane beginnt, sich selber zu helfen. Und es gelingt. Davon zeugt dieses inspirierende und Mut machende Buch.
"Dies ist kein Tagebuch! Das würde viel zu sehr nach zwölfjährigen, pferdevernarrten Mädchen klingen. Und ich bin alles andere als das", schreibt sie. Und was ist es dann? Ein Kalender, Janes Kalender. Für sie heisst das, dass sie sich eine Aufgabe gibt, eine ganz konkrete: zu schreiben, zu gestalten, und das auch durchzuziehen. Wer schon mit Borderlinern zu tun hatte, weiss, dass vor allem das Etwas-Durchziehen eine Riesen-Herausforderung darstellt. Jane hat es geschafft! Das ist nicht nur aussergewöhnlich, das ist bewundernswert! Nur weiter so!
"Janes Seelenreise" zeugt von eigenständigem Denken und hellsichtigen Einsichten. Ein Beispiel:
"Ist es denn in Ordnung, sich bis zu einem gewissen Grad selbst zu belügen?
Ich vermute, so etwas geschieht unvermeidlich, jeder tut es dann und wann.
Es scheint einfach in unserer Natur zu liegen. Aber ist es wirklich in Ordnung?
Ich glaube nicht."
Der Durchbruch kommt, als ihr klar wird, dass ihre eigene Sicht auf die Dinge völlig in Ordnung ist. "Entgegen aller pädagogischen Massnahmen, die versucht hatten, mich vom Gegenteil zu überzeugen." Hinzuzufügen wäre: Janes Sicht ist nicht nur in Ordnung, sondern auf vielfältige Art und Weise spannend und anregend. Nicht zuletzt, weil sie genau hinschaut und scharf denkt.
"Mit der Veröffentlichung ihrer Kalendereinträge als Buch möchte die Autorin zeigen, wie man mittels des eigenen Willens und Verstandes scheinbar unveränderliche Tatsachen und Gefühle zum Positiven wandeln kann, um damit den Weg einer inneren Heilung anzutreten", lässt der Verlag wissen. "Janes Seelenreise" ist in der Tat ein Dokument des Gelingens.
Jane J. Riley ist eine analytisch begabte Frau. Und hat erkannt, dass sie den Stillstand nicht erträgt. Mehr: sie tut etwas dagegen, sie schreibt. Und damit versteckt sie sich nicht mehr, sondern zeigt sich so wie sie fühlt, wie sie empfindet, wie sie ist. Das erfordert Mut.
Borderliner sind Perfektionisten. Perfekt oder gar nicht, davon lassen sie sich leiten. Diese Haltung zu überwinden ist eine Herkulesaufgabe. Jane hat sie auch deswegen geschafft, weil sie einen grossen Wunsch, ja eine Vision hatte:
"Ich möchte ein Wortakrobat sein.
Akrobaten sind Künstler. Und in der Kunst ist, wie man weiss, alles erlaubt, sogar Menschen wie ich. Deshalb möchte ich mich einen Künstler nennen dürfen."
Sie darf, weil sie eine Künstlerin ist!
Jane J. Riley
Janes Seelenreise
Eine Geschichte vom Mensch-Werden
Starks-Sture Verlag, München 2014
www.starks-sture-verlag.de
Dem Buch ist ein Ausschnitt aus Stephen Kings "The girl who loved Tom Gordon" vorangestellt. Man darf daraus schliessen, dass er wohl Janes Grundbefindlichkeit beschreibt:
"Trisha schloss die Augen.
Unter ihren mit Schlamm bedeckten Lidern quollen
Tränen hervor und liefen ihre ebenso schwammigen Wangen hinunter.
Ihre Mundwinkel zuckten heftig. Sie wünschte sich für kurze Zeit,
sie wäre lieber tot – lieber tot sein, als solche Angst erleiden müssen,
lieber tot als im Wald verirrt sein."
Jane J. Riley, 1990 geboren, wird als junges Mädchen mit "Borderline-Persönlichkeitsstörung" diagnostiziert. Diese drückt sich bei ihr unter anderem in selbstverletzendem Verhalten und einer peinigenden Suche nach Lebenssinn aus. Therapien und ein Aufenthalt in der Psychiatrie nützen nichts. Jane beginnt, sich selber zu helfen. Und es gelingt. Davon zeugt dieses inspirierende und Mut machende Buch.
"Dies ist kein Tagebuch! Das würde viel zu sehr nach zwölfjährigen, pferdevernarrten Mädchen klingen. Und ich bin alles andere als das", schreibt sie. Und was ist es dann? Ein Kalender, Janes Kalender. Für sie heisst das, dass sie sich eine Aufgabe gibt, eine ganz konkrete: zu schreiben, zu gestalten, und das auch durchzuziehen. Wer schon mit Borderlinern zu tun hatte, weiss, dass vor allem das Etwas-Durchziehen eine Riesen-Herausforderung darstellt. Jane hat es geschafft! Das ist nicht nur aussergewöhnlich, das ist bewundernswert! Nur weiter so!
"Janes Seelenreise" zeugt von eigenständigem Denken und hellsichtigen Einsichten. Ein Beispiel:
"Ist es denn in Ordnung, sich bis zu einem gewissen Grad selbst zu belügen?
Ich vermute, so etwas geschieht unvermeidlich, jeder tut es dann und wann.
Es scheint einfach in unserer Natur zu liegen. Aber ist es wirklich in Ordnung?
Ich glaube nicht."
Der Durchbruch kommt, als ihr klar wird, dass ihre eigene Sicht auf die Dinge völlig in Ordnung ist. "Entgegen aller pädagogischen Massnahmen, die versucht hatten, mich vom Gegenteil zu überzeugen." Hinzuzufügen wäre: Janes Sicht ist nicht nur in Ordnung, sondern auf vielfältige Art und Weise spannend und anregend. Nicht zuletzt, weil sie genau hinschaut und scharf denkt.
"Mit der Veröffentlichung ihrer Kalendereinträge als Buch möchte die Autorin zeigen, wie man mittels des eigenen Willens und Verstandes scheinbar unveränderliche Tatsachen und Gefühle zum Positiven wandeln kann, um damit den Weg einer inneren Heilung anzutreten", lässt der Verlag wissen. "Janes Seelenreise" ist in der Tat ein Dokument des Gelingens.
Jane J. Riley ist eine analytisch begabte Frau. Und hat erkannt, dass sie den Stillstand nicht erträgt. Mehr: sie tut etwas dagegen, sie schreibt. Und damit versteckt sie sich nicht mehr, sondern zeigt sich so wie sie fühlt, wie sie empfindet, wie sie ist. Das erfordert Mut.
Borderliner sind Perfektionisten. Perfekt oder gar nicht, davon lassen sie sich leiten. Diese Haltung zu überwinden ist eine Herkulesaufgabe. Jane hat sie auch deswegen geschafft, weil sie einen grossen Wunsch, ja eine Vision hatte:
"Ich möchte ein Wortakrobat sein.
Akrobaten sind Künstler. Und in der Kunst ist, wie man weiss, alles erlaubt, sogar Menschen wie ich. Deshalb möchte ich mich einen Künstler nennen dürfen."
Sie darf, weil sie eine Künstlerin ist!
Jane J. Riley
Janes Seelenreise
Eine Geschichte vom Mensch-Werden
Starks-Sture Verlag, München 2014
www.starks-sture-verlag.de