Sonntag, 27. Mai 2012

The right to make choices

A tiny kernel of locked-in feelings began to unfold when I first attended A.A. meetings and self-knowledge then became a learning task for me. This new self-understanding brought about a change in my responses to life's situations. I realized I had the right to make choices in my life, and the inner dictatorship of habits slowly lost its grip.

From: Daily Reflections

Sonntag, 20. Mai 2012

Welcoming Problems

It is through the pain of confronting and resolving problems that we learn. As Benjamin Franklin said, "Those things that hurt, instruct." It is for this reason that wise people learn not to dread but actually to welcome problems and actually to welcome the pain of problems.

M. Scott Peck: The Road Less Travelled

Sonntag, 13. Mai 2012

The Higher-Power Thing

You have to give the higher-power thing a try - it's the one suggestion you skirted. You didn't pray.
Jenny doesn't pray, I say, and she's been sober twenty years. (Jenny is one of the sober ladies I'm getting to know).
And Jenny's disposition?
Mean as a snake, I confirm.
You might find sober people who don't pray, but all the happy ones have some kind of regular meditative or spiritual practice.

Mary Karr: Lit

Sonntag, 6. Mai 2012

Hinter den Kulissen der Psychotherapie


Dies ist ein auf vielfältige Art und Weise nützliches Buch – weil es zeigt, was es mit den verschiedenen Psychotherapien so auf sich hat. Und weil es einem klar macht, dass weit weniger dahinter steckt, als der Laie gefälligst glauben soll. So hält der Autor fest: „Im Grunde kann jeder Mensch im Alltag psychotherapeutisch tätig sein; die menschliche Psyche ist gar nicht so variabel wie man denkt. Ein offenes Ohr für seine Mitmenschen, das Anwenden vernünftigen Denkens und Zulassen von Mitgefühl und vielleicht das Kennenlernen der ein oder anderen psychotherapeutischen Technik (die ja alle letztendlich dem Alltag entspringen), können schon genügen.“

Man lernt einiges in diesem Buch. Dass zum Beispiel Freud unter Depressionen litt, diese aber mit seiner Psychoanalyse nicht heilen konnte. Oder dass es Menschen, die bei Unfällen Verletzungen davon tragen, schneller besser geht, wenn sie nicht dauernd über das Warum (der Unfall passiert ist) nachdenken. Oder dass der entscheidende Faktor einer erfolgreichen Therapie die Beziehung zwischen Therapeut und Klient ist. Oder dass das NLP die Verantwortung für den therapeutischen Prozess dem Therapeuten und nicht dem Klienten zuschreibt. Und und und ...

Der Diplompsychologe Ulrich Buchner wirft den Psychoanalytikern, Tiefenpsychologen, Kognitiven Verhaltenstherapeuten und Humanistischen Psychologen vor, dass sie ihre Klienten zu Objekten machen, die das Konzept und Glaubenssystem des Therapeuten übernehmen müssen. So sei für Verhaltenstherapeuten ein Mensch nichts weiter als „die Summe seiner Lerngeschichte“, Humanistische Psychologen hingegen glaubten, „dass der Mensch alle Fähigkeiten in sich trägt, die er zum (Über-) Leben benötigt – man müsse sie nur aus ihm herauskitzeln.“

Buchner vertritt dezidiert einen Anti-Mainstream-Standpunkt: „Die Psychoanalyse behauptet, dass alle Probleme aus der Kindheit stammen. Ich behaupte die Umkehrung: Die Menschen haben der Psychoanalyse viel zu viel Glauben und Vertrauen geschenkt, und die Gesellschaft hat ihr Glaubenssystem übernommen – nur deswegen sind die Menschen heutzutage davon überzeugt, dass ihre Probleme aus einer missratenen Kindheit stammen.“

So recht eigentlich gibt es das Unbewusste gar nicht, meint Buchner. Und fügt hinzu: Dass wir das Wörtchen „unbewusst“ in der Umgangssprache so häufig verwenden, basiere „auf einer gewissen Unschärfe der Sprache“. Um seine diesbezügliche Sichtweise darzulegen, geht er auf Sartres Das Sein und das Nichts ein, worin vier Arten oder Ebenen des Bewusstseins skizziert werden. Seine Schlussfolgerung? „Nix mit 'Unbewusstsein', sondern einfach verschiedene Stufen des Bewusstseins bzw. der Wahrnehmung. Also: Tiefenpsychologie ade!“ 

Fazit: eine anregende und hilfreiche Lektüre.

Ulrich Buchner
Wenn Irre Irrenärzte werden
Hinter den Kulissen der Psychotherapie
Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2012